Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet weibliche Genitalverstümmelung sämtliche Eingriffe, bei denen ein Teil der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane oder das gesamte äußere Genital entfernt wird. Unter Verstümmelung versteht man einen nicht medizinisch angezeigten Eingriff, der den Körper irreparabel verletzt.

Bei der genitalen Verstümmelung handelt es sich um schwerwiegende, äußerst gewalttätige Eingriffe in den Körper eines Kindes (selten einer erwachsenen Frau), die schwerste Schäden hinterlassen.
Je nach Land, Region und ethnischer Zugehörigkeit werden unterschiedliche Praktiken angewandt:

  • Den meisten Mädchen wird die Klitoris herausgeschnitten (Klitoridektomie). Entwicklungsbiologisch würde das der teilweisen oder kompletten Entfernung des männlichen Penis entsprechen.
  • Vielen Opfern werden zusätzlich die inneren Schamlippen und teils auch die äußeren Schamlippen entfernt (Exzision).
  • Bei etwa 15 % aller Betroffenen werden Klitoris, innere und äußere Schamlippen herausgeschnitten und die vaginale Öffnung bis auf eine minimale Öffnung verschlossen (Infibulation).
  • Die Genitalien der Kinder werden teilweise auch verätzt, verbrannt oder es wird der Klitorisnerv mit Nervengift abgetötet, um optisch den Anschein von Unversehrtheit zu erwecken.
  • Sogenannte „leichtere Formen“, wie die Entfernung der Klitorishaube (Klitorisvorhaut) sind vergleichbar mit der Vorhautbeschneidung (Zirkumzision) bei Jungen – kommen aber in der Realität nicht nennenswert vor.

Erfahren Sie, warum diese Gewalt gegen Mädchen verübt wird >

Nachlesen bei der WHO: http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs241/en/