Die Mitglieder des Inter-African Committée (IAC) haben auf ihrer Generalversammlung 2005 in Bamako einen eindringlichen Appell formuliert: Die Weltöffentlichkeit soll endlich konsequent den Begriff „Weibliche Genitalverstümmelung“ verwenden und von verharmlosenden Ausdrücken Abstand nehmen!
Lesen Sie hier Auszüge aus der Deklaration mit ihrer deutschen Übersetzung:
„We recognize that while it may be less threatening for non-Africans to adopt other less confrontational terminology in order to enter into dialogue with communities, it is imperative that the term FGM is retained.”
„Wir erkennen, dass, obwohl es für Nicht-AfrikanerInnen weniger bedrohlich sein mag, andere, weniger konfrontative Begriffe zu verwenden, um mit den Communities in Dialog zu treten, es imperativ ist, den Begriff Genitalverstümmelung beizubehalten.“
“The term FGM is not judgmental. It is instead a medical term that reflects what is done to the genitalia of girls and women. It is a cultural reality. Mutilation is the removal of healthy tissue. The fact that the term makes some people uneasy is no justification for its abandonment.”
„Der Begriff FGM (=Female Genital Mutilation, =Weibliche Genitalverstümmelung) ist nicht wertend. Es ist stattdessen ein medizinischer Begriff, der das widerspiegelt, was den Genitalien von Mädchen und Frauen angetan wird. Es ist eine kulturelle Realität: Verstümmelung bedeutet die Entfernung gesunder Körperteile. Die Tatsache, dass sich manche Leute mit diesem Begriff unwohl fühlen, ist keine Rechtfertigung für seine Nicht-Verwendung”
“Indeed what gives anyone but Africans the right to change a term agreed upon by the largest group of African activists on this issue in the world? This is at best paternalism and is a sad reflection of how after many years of African women working against FGM, at the time when FGM was a taboo, the campaign has been high-jacked by others who were not involved at the beginning and do not appreciate the nature of the struggle.”
„Was gibt anderen als AfrikanerInnen das Recht, eine Terminologie zu verändern, die von der weltweit größten Vereinigung afrikanischer AktivistInnen auf diesem Gebiet vereinbart wurde? Das ist bestenfalls Paternalismus und ein trauriges Abbild davon, wie jetzt, nachdem afrikanische Frauen seit Jahren gegen FGM arbeiten, die Kampagne von anderen übernommen wurde, die nicht von Anfang an dabei waren und denen die Art des Kampfes nicht passt.“